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Geändert 7-Nov-19
Erstellt 10-Feb-13
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Ulrich Faust zog es am letzten Wochenende in den Harz. Das nördlichste Gebirge in Deutschland hat mit dem „Brocken“ einen immerhin 1141 Meter hohen Gipfel. Etliche Leser waren bestimmt schon mal oben auf dem Gipfel, die meisten sind wohl an den nahegelegensten Punkt, der mit dem Auto zu erreichen ist, gefahren, um dann die letzten Höhenmeter mit der kultigen Brockenbahn zu meistern. Die sportlichen sind eventuell auch zu Fuß die Gipfelstraße des Brockens hoch. Die letzten Kilometer sind steil wie eine Rampe und stellen schon einige Anforderungen an den Wanderer.
Diesen Brocken haben auch die Läufer der Brocken Challenge (http://www.brocken-challenge.de) fokussiert. Mitten im kalten Winter wurde von Göttingen aus am letzten Samstagmorgen um 6.00 Uhr gestartet. Und wer da denkt sie wären nun mehrere Tage unterwegs, der irrt. Am gleichen Tag wollten die Läufer spätestens gegen 20.00 Uhr am Abend den Gipfel erreicht haben, die Ersten bereits nach knapp 8 Stunden, schier unglaublich.
Das besondere an der Brocken-Challenge ist u.a., dass er zwar von dem AFSM e.V., Ausdauersport für Menschlichkeit, professionell und liebevoll durchgeführt wird aber jegliche Einnahmen der Startgelder an caritative Vereine gespendet werden. So sind bereits Spendengelder von über 68.000.-Euro über die letzten 10 Jahre wo die BC stattfindet, „zusammengelaufen“.
Was den Lauf selber angeht ist der Name Programm: HART, KALT, SCHÖN! und GRENZEN GIBT ES NUR IM KOPF! Es ist auch für erfahrene Ultraläufer, so heißen Läufer die in der Regel Distanzen über die Marathon Distanz (42,192 km) hinaus laufen, nicht einfach bei der bitteren Kälte und oft tiefem Schnee, diese langen Entfernungen zu absolvieren. "So war auch diesmal häufig an Laufen nicht zu denken, es war oft ein durch den Schnee wühlen. Nachdem die erste Marathon Distanz hinter uns lag, ging die BC jedoch erst richtig los. Der Harz beginnt jetzt langsam mit seinen Ausläufern und es wird immer steiler, höher und kälter. So heißt der Streckenabschnitt nach Km 42 – 63 auch ehrfurchtsvoll „Entsafter“. Auch diesmal gaben einige routinierte und erfahrene Läufer hier schon entnervt auf. Man muss exakt einschätzen ob man die Distanz bis zum nächsten Verpflegungsstützpunkt schafft, denn zeitweise stapft man allein durch die Natur. Doch für die meisten hieß es, nach 63 Kilometern, weitere 17 Kilometer mit 900 Höhenmetern, meist in tiefem Schnee laufend, hinter sich zu bringen. Ich hielt mich an mein Motto: Jeder Berg hat ein Ende. Waren es am Anfang 5 Grad minus, dürften es auf dem Gipfel gefühlte 20 Grad unter Null gewesen sein. Da bedarf es schon aller Energie, sich immer wieder zu motivieren. War es am Anfang heißer Tee, ist für den Schlussabschnitt Milch mein Favorit", so Ulrich Faust. Für alle Läufer die es bis zum Brocken schaffen, kommt die Belohnung mit der bizarren und einzigartigen Landschaft oben auf dem Gipfel des Berges. Dann kommt eben das Schöne! Auch letzten Samstag zeigte sich der Gipfel von seiner schönen Seite, wunderbarer Sonnenuntergang in bizarrer Schneelandschaft, einzigartig! Und nicht vergessen der Zieleinlauf. Häufig natürlich von klugen Sprüchen der dort auf die Bahn wartenden anwesenden Touristen garniert, wie etwa: „Die müssen doch alle einen an der Waffel haben!“ Oder: „Der Erste bist du aber nicht!“ Doch die Läufer die diesen Gipfel im Rahmen der Brocken Challenge erreichen, wissen was sie für eine außerordentliche Leistung erbracht haben. Sie wurden von Helfern des AFSM gebührend auf dem Gipfel empfangen, dürfen sich anschließend im Brockenhotel stärken, sogar eine heiße Dusche ist gratis im Angebot. Für (fast) alles ist gesorgt!
Da war doch noch was? Runterkommen vom Gipfel muss man ja auch noch. Schnelle Läufer schaffen noch um 16.30 die letzte Brockenbahn die wieder runter fährt nach Schierke, doch für das Gros der Läufer ist das zu früh. Tja, zur BC gehört eben auch, im Anschluss von Dusche und Essen den Rückweg nach Schierke von 10 Kilometern unter die Füße zu nehmen. In Schierke wartet dann der Bus, der die Läufer wieder zurück nach Göttingen bringt.
Ein Lauf den man nicht vergisst: „KALT - HART - SCHÖN !“

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